Georges Lemaître
Wie ein Priester die Expansion des Weltalls entdeckte


Georges LemaîtreNoch bevor Edwin Hubble 1929 durch Beobachtungen feststellte, dass sich der Raum ausdehnt, sagte der belgische Priester und Astrophysiker Georg Lemaître (1894-1966) 1927 die Expansion des Weltalls aus Einsteins Relativitätstheorie vorher.
Einstein selbst war anderer Meinung, doch er musste sich dem Druck der Forschungsergebnisse beugen. Lemaître entwickelte 1931 auch Vorstellungen über den Beginn des Universums und wird deshalb auch als „Vater der Urknalltheorie“ bezeichnet.
Die beachtliche Karriere Lemaîtres als Priester, die ihn schließlich bis zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften aufsteigen ließ, führten ihn auch zu der Frage der Vereinbarkeit der katholischen Schöpfungslehre mit der Urknall-Theorie. Dabei kam es zu einer Kontroverse zwischen dem Forscher und Papst Pius XII, die indirekt an den Galilei-Konflikt anknüpfte.

Der Vortrag bringt spannende Fakten aus den frühen Jahren der Kosmologie im Spannungsfeld zwischen Theologie und Naturwissenschaft sowie im Ringen um die wissenschaftliche Erkenntnis der Evolution des Universums.